
Freizeit
Neben meiner "anstrengenden" 4 Tage Woche mit je 2-4h Arbeitszeit pro Tag habe ich auch einiges an freier Zeit zur Verfügung. Im folgenden liste ich ein paar Beispiele auf, wie ich diese nutze:
Gemeinsamer Strandbesuch (20.06.)

Den letzten Feiertag von dem 4 Tage andauernden Eid Al Adha und somit auch der Tag bevor wir nach Zambia aufbrachen, nutzten Josi und ich, um mit mehren Menschen aus dem Dorf an einen Strand zu fahren. 2 jüngere Frauen aus Josis Gastfamilie und 8 Kinder, unter denen auch unsere Gastgeschwister waren, kamen mit. Es hat sich angefühlt wie ein Kindergarten/Grundschulausflug. Alle waren aufgeregt und voller Vorfreude. Auch wenn Zanzibar bekannt ist für die wunderschönen Strände, haben die Kinder aus den Dörfern im Inneren der Insel wenig Kontakt mit dem Meer. Auch die Kinder mit denen wir dort waren, waren ein paar mal bis noch nie am Strand. Schon beim ersten Blick aufs Wasser wurde fröhlich drauf losgelaufen und sofort ging es ans Wasser. Zum Glück sind die Kinder hier recht furchtlos, so auch vor dem unvertrauten Meer. Anderseits mussten wir dadurch sehr aufmerksam sein, was bei 8 aufgeregten Energiebündeln nicht die einfachste Aufgabe war. Zunächst wurde gemeinsam geschwommen. Allerdings fing das Wasser an zusteigen, so dass eine Chipsi Mayai (Pommes mit Rührei) Mittagspause eingelegt wurde. Alle waren schon wieder in ihren normalen Klamotten und wir dachten es geht jetzt wieder Nachhause, doch dann ging es nach einem Eis nochmal rein ins Wasser. Es wurde im sich zurückziehenden Wasser ohne Pause geplanscht, gespielt, gebuddelt und viel gelacht. Das Meer durften wir erst bei untergehender Sonne verlassen. Alle hatten wirklich einen unglaublichen Tag und die glückliche Stimmung und die strahlenden Gesichter haben uns auch sehr angesteckt. Ich glaube der Tag wird noch lange allen in Erinnerung bleiben.
Hochzeit (21.-28.05.)

Wenn eine Hochzeit stattfindet treffen sich viele aus dem Dorf am Abend vorher, um bei Musik und Trommelgruppen zu tanzen. Darunter sind meistens auch Josi und ich. Dieses mal hatten wir jedoch die Chance allen Feierlichkeiten einer Hochzeit beizuwohnen. Kaum aus Daressalam zurück, hatten wir gerade mal Zeit zum Duschen bevor es weiterging. Im Laufschritt kam ich bei Josi an und mir wurde sofort ein Kjora (hier im Alltag getragenes Gewand) in die Hand gedrückt. Netterweise hat mir Josis Gastmutter auch eins genäht, so dass wir uns alle im selben Stoff gekleidet auf dem Weg zur Schule machten. (Erklärung: zu Feierlichkeiten trage hier häufig Gruppen wie z.b. Freundesgruppen, Geschwister, Nachbarschaft... den selben Stoff, Dabei ist nur der Stoff der selbe, was die tragende Person für ein Gewand daraus schneidern lässt ist ihr überlassen. An Hochzeiten, wo es mehrere Feierlichkeit gibt es Personen die sich bis zu 5 neue Kleider anschafften). Angekommen in der Schule wurde in einer Halle eine Art Junggesellenabschied für die Frau gefeiert. Anwesend waren nur Frauen und Kinder. Es wurde viel gesungen, getanzt und Geschenke übergeben. Dabei war das Geschenke übergeben mein Lieblingspart des Abends. Schenken kann man alles was der Frau für in ihrem neuen Zuhause (der Mann muss bis dahin ein Haus für sie beide gebaut haben) nützlich ist. So wurde der passende Song aufgelegt und Frauen strömten zur Bühne, um die Geschenke für alle sichtbar, mit erhobener Hand und zum Takt der Musik schwingend zu überreichen. Geschirr, Deko, Wäscheständer, diverse Reinigungsutensilien, Ventilator, Wäschebottiche, riesige Thermoskannen, Regentonnen... es war wirklich alles dabei. Auch wir drängten uns, unsere Stoffe, extra schön drapiert, schwingend nach vorne. Geschenkt bekam am Ende jeder Gast ein Tüte voller Essen (Kuchen, Limo, Ei und Hühnerfleisch) und einen Waschbottich. Die Nacht vor der Hochzeit war leider auf Grund von Regen kaum besucht und so blieb auch ich daheim. Die Hochzeit hingegen begann schon früh und ging bis abends, wobei ich nur kurz dazu stieß. Es wurden getanzt, vor allem im Schlamm und alle durften in einen Raum wo die Braut glamourös gekleidet saß und die Hitze und Fotos lächelnd ertrug. Irgendwann kam dann der Ehemann aus der Moschee in der Begleitung von drei Männern und holte seine Frau ab, um in deren neues Haus zu fahren. Ein paar Tage später gab es "Chai". Den Morgen über kochten viele Frauen und nachmittags ging es dann los zu dem Haus des Ehepaars. Es waren sehr viele Frauen aus meinem Dorf und noch weitere aus dem neuen Wohnort des Paares zu Besuch. Alle guckten sich das Haus an, es wurden große Schüsseln mit viel essen im Wohnzimmer gestellt, die sich später Freunde und Familie des Ehemanns mit Nachhause nahmen, das Brautpaar posierte erneut für Fotos, umgeben von Essen und alle die da waren bekamen eine Tüte voller Esssen mit. Aus diesen Events und noch ein paar kleinen Traditionen setzt sich eine Hochzeit (bzw. hier dargestellt der Teil der Ehefrau) zusammen. Für alle Events rate ich viel Geduld mitzubringen, da man auch einfach viel herum sitzt.
Ramadan (10.03.-09.04.)

Meine Familie ist, wie ca. 95 % der sansibarischen Bevölkerung muslimisch, daher ist Ramadan eine besondere Zeit im Monat für fast die ganze Insel. Auch ich habe mich dazu entschlossen, nach meiner Rückkehr (eine Woche nach dem Beginn von Ramadan) mit zu fasten. Gegessen und getrunken haben wir nur nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang. Wir haben haben zum Fastenbrechen um 18:40 (Iftar) und frühmorgens um ca. 4:00 (Daku) gemeinsam gegessen. Ramdan ist eine besondere Zeit im Jahr, nicht nur religiös, sondern auch gesellschaftlich. Viele haben das ganze Jahr über gespart und auf Ramadan gewartet, um neue Schuhe, Klamotten, Geschirr, Teppiche, Gardinen usw. zu kaufen. Wo die Cafés und Restaurants tagsüber keine Menschenseele beherbergten waren die Märkte um so voller. Die Menschenmengen schoben sich im Schneckentempo durch die engen Gänge und nicht selten drohte man hinzufallen. Zudem war in dieser Zeit das Gemeinschaftsgefühl viel stärker. Familienmitglieder besuchten ihre Familien für längere Zeit, viele mussten weniger arbeiten und die Kinder hatten schulfrei. Auch bei mir waren neben meinen sonstigen Familienmitgliedern noch meine 2 Großmütter und eine Cousine da. Gemeinsam haben wir die alltäglichen Haushaltsaufgaben übernommen, meine Mutter, die während Ramadan ihr Kind bekommen hat, unterstützt und vor allem viel gequatscht und gelacht. Durch die Regenzeit und Ramadan war gemeinsam Zuhause Zeit zu verbringen die einzige mögliche Aktivität. Manchmal war mir äußerst langweilig, aber insgesamt war die Zeit wichtig, da vor allem sind wir noch enger geworden und ich habe meine Familie noch weiter in mein Herz geschlossen. Aber nicht nur in der Familie sondern auch außerhalb war es in der Zeit viel geselliger. Die meisten Familien haben von einem Essen extra viel gekocht und dann wurde zwischen mehreren Familien Essensportionen getauscht. Jeden Abend hatten wir zusätzlich zu unserem Essen noch 4-5 Teller von jeweils anderen Familien. Zudem wurde sich viel gegenseitig besucht. Auch hatte ich das Gefühl, dass durch die gemeinsame Herausforderung des Fastens da Gemeinschaftsgefühl insgesamt gestiegen ist.
Sikukuu (10.-14.04.)

Am ende des des Fastenmonats fand das 4 Tage andauernde Sikukuu, auch als Fest des Fastenbrechens oder Zuckerfest bekannt, statt. Angekündigt hat sich das Fest schon den Tag vorher. Am Morgen haben wir angefangen Kekse und Kuchen zu backen. Allerdings warten die Menschen hier bis abends, nach dem gemeinsamen Fastenbrechen, mit dem weiteren Zubereiten des Essens. Ramadan kann je nach Mondstellung mal 30 oder 31 Tage lang sein. Bei uns im Dorf sind die Menschen sich bis es am Abend zuvor im Fernsehen verkündigt wird nicht sicher, ob sie noch einen Tag fasten oder am nächsten Tag feiern. Auch wir haben die Nachricht abgewartet und kurz darauf mit dem Kochen angefangen, welches bis um 2 in der Nacht angedauert hat. Zudem nutzen die Menschen den Abend und den nächsten Morgen um die Häuser neu einzurichten und die Häuser mit den während Ramadan besorgten Sachen wie Teppiche oder Vorhänge auszustatten. Sikukuu begann mit einem gemeinsamen Frühstück, bei dem es alles Mögliche gab, da in der Nachbarschaft wieder Essen getauscht wurde. Alle zogen schicke Sachen an und Kinder kamen zu einem, um nach ihrem "Sikukuu" (ein wenig Geld) zu fragen. Gegen Abend zogen alle ihre neu gekauften Gewänder an und es treffen sich viele auf einem Platz im Dorf. Auch ich habe zum Anlass ein gold besticktes Dira gekauft. Es gab viele Essensstände, einen Fotografen und einen abgetrennten Bereich in dem man durch ein kleines Eintrittgeldes Kindergruppen vortanzen und Frauen singen sehen konnte. Dieses abendliche Zusammenkommen fand jeden Abend der 4 Festtage statt. Am 3. Festtag entschieden wir, dass wir nach dem Fasten ein Chipsi Mayai (Pommes-Omlett-Mix) und Eiskaffee verdienten und gingen dafür in die Stadt. Nachmittags wurden wir von mehreren Familienmitgliedern von Josi abgeholt und sind gemeinsam zu einem Art Jahrmarkt gefahren. Schon auf dem Weg haben wir mehrere dieser überfüllten Plätze gesehen. Auch in diesem befand sich eine große Menschenmenge. Es gab irre viele Essensstände,viele verschiedene Karussell ähnliche Geräte, Hüpfburgen... Das Beste war aber ein deutlich das Go-Card fahren (welche eine extrem hohe Geschwindigkeit erreichten und für scheinbar Kinder jeden Alters zugelassen waren). Die Freiflächen des Parks wurden auch genutzt. Die meisten Familien, so auch wir, hatten Taschen voller zuvor zubereiteten Essen in Töpfen, Trinken und Teppiche dabei. Überall saßen Familien, welche gemeinsam auf ihren Teppichen gegessen haben oder ältere Frauen, die sich unterhielten während die jüngeren unterwegs waren. Der vierte Tag war leider wie jeder andere Tag, da der andauernde Regen allen Aktivitäten unterband.
Besuch meiner Familie (25.02.-15.03.)

Die erste Hälfte ihrer Zeit verbrachten meine Familie auf Zanzibar. Dort mieteten sie sich ca. 45min entfernt in Jambani in Strandnähe ein Airbnb. In der Zeit arbeitete ich allerdings noch weiter und verbrachte auch einen Teil der Zeit weiterhin bei mir im Dorf. Ich versuchte einen guten Ausgleich aus meiner Familie, Arbeit und Gastfamilie zu finden. An einigen Tagen bin ich nach der Arbeit zu meiner Familie gefahren und wir haben den Tag am Strand verbracht, wo wir u.a. mit Kindern zusammen Fußball gespielt haben.
Zudem waren wir einen Tag gemeinsam bei meiner Arbeit, wo sowohl mein Boss als auch alle jungen Mitarbeiter meine Eltern begrüßt und herum geführt haben. Danach sind wir in den 5min entfernten Jozani Nationalpark in dem es 2 Arten von Affen gibt. Vor dem Nationalpark haben wir noch einen Stopp bei Bekannten aus meinem Dorf eingelegt, die einen Marktstand haben, um dort eine Früchte-Kokosnuss-Pause einzulegen. Im Jozani Forest hat uns ein "äußerst motivierter" Guide herumgeführt.
Am nächsten Tag kam meine Familie zu meiner Gastfamilie ins Dorf. Wir haben gemeinsam lecker gegessen und sind danach zu einer befreundeten Familie, wo 2 Freunde mit Kuhwagen (Holzgestell mit Kuh vorne) gewartet haben. Mit den Wagen ging es dann durch das Dorf zum Fußballfeld zum kurzen Fußballspielen, zum Besuch bei meiner tansanischen Bibi (Oma) und wieder zurück. Nach einem Saft bei Josi fuhren alle, bis auf meine Schwester, zurück. Irma schlief noch eine Nacht bei mir, genoss das leckere Abendessen und Frühstück, das abendliche Zusammensein bei Josi und wir backten einen Brownie, bevor es dann weiter nach Paje zum Tattoo stechen ging.
Einen anderen Tag fuhren wir gemeinsam nach Stonetown (die größte Stadt Zanzibars) wo wir uns treiben ließen und zu Papas Leidwesen einen Shop nach dem anderen besuchten.
Einen Vormittag besuchten Josi, meine Gastgeschwistern und Hdaya (Art Cousine/große Schwester) und ich meine Familie in Jambiani. Wir brachten ein kleines Frühstücksbuffet mit und nach dem gemeinsamen Frühstück gingen wir zu einem Strand. Gemeinsam gingen wir Richtung Wasser, wobei im Moment Ebbe war. Dennoch gab es Kuhlen in denen sich das Wasser gesammelt hatte. Perfekt für Hajar, meine Gastschwester (6), die überall planschte wo es nur ging. Auch Rida, mein Gastbruder (3), traute sich schnell von meinem Arm herunter und war die ganze Zeit am grinsen. Leider bekam ich am Abend bevor wir zusammen nach Aruscha weiterreisten Red Eye (eine Art Bindehautentzündung). Dennoch ging es am nächsten Tag, wenn auch mit roten Augen weiter nach Arusha. (siehe Unterpunkt "Reisen")
Höhle Kitogani (24.01.)

Unser Arbeitskollege wollte uns seit Monaten eine Höhle zeigen. An dem Tag war es endlich so weit. Mit unseren 2 Arbeitskollegen und 2 Freunde von denen fuhren wir zur Höhle. Den Eingang der Höhle bildete eine Treppe und einen Bereich die von den Baumwurzeln übergangen waren. Am Anfang der Höhle gab es zudem noch eine Wasserstelle, die die Menschen aus der Umgebung mit Wasser versorgt. Als es wieder hineinging mussten wir entweder klettern, kriechen oder uns irgendwie durchklemmen. Die Gänge wurden sehr schmal und zwischendurch mussten wir kleine Stück bergauf klettern. Also nichts für Leute mit Platzangst, aber ich hatte wirklich Spaß. In der Höhle haben wir neben den vielen Fledermäusen (inklusive Babyfledermaus), vor allem auch große Spinnen gesichtet. Als wir irgendwann wieder herausfanden war ich über und über mit Dreck bedeckt und meine Hose eingerissen, aber es hat wirklich Spaß gemacht
Höhle Pete (16.01.)

Ich wurde wieder bei meinem täglichen Mittagsschlaf gestört und Josi stand im Zimmer. "Hanna, Muslim (ein Freund) kommt gleich und wir fahren mit den Fahrrädern in den Wald". Weiteres Wissen besaßen wir nicht und so stand ich schicksalsergeben auf. Ein paar Minuten später schlängelten wir und noch 3 weitere Menschen aus dem Dorf uns mit unseren Fahrrädern einen kleinen sehr bewachsenen Pfad durch den Wald entlang. Nach dem ich die Hälfte der Äste mit Gesicht oder Armen mitgenommen habe und Ali (ein kleiner Junge) auf dem Gepäckträger mit dazu, kamen wir an einem Höhleneingang an. Die Höhle war voller Fledermäuse. Wir haben einige Zeit die Menge an Fledermäusen beobachtet und versucht uns möglichst nah heran zu schleichen. Danach sind wir noch ein Stück weiter gegangen. Der Wald war wirklich malerisch. Überall standen hohe Palmen und die Sonne schien durch das Blätterdach. Zum Abschluss haben wir noch versucht Kokusnusspalmen hoch zu klettern. Wie die Meisten hier einen gerade Stamm im Nu erklimmen können ist mir (hoffentlich noch) unbegreiflich.
Silvester Zanzibar (28.12.-03.01.)

Als wir am 28. morgens in Dar es Salam ankamen ging es nach einem äußerst leckeren Frühstück/Mittagessen auf die Fähre und dann zurück. Für mich hieß das zurück in mein Dorf und Charli und Merle sind weiter nach Paje (Ort an einem Strand), um sich dort in ihrer Unterkunft mit 3 anderen Freiwilligen zu treffen. Am gleichen Tag habe ich noch Josis Familie kennengelernt. Am 29. ging es direkt wieder nach Paje um Josis Familie nochmal zu treffen und um Charli und Co. wieder zu treffen. Wir waren im Sonnenuntergang schwimmen, haben lecker gekocht und Karten gespielt. Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück zu mir ins Dorf, wo wir mit meiner Gastmutter zusammen gegessen und geredet haben. Mittlerweile haben sich alle anderen Freiwilligen meiner Organisation in einem großen Haus eingefunden, zu denen ich am 31. auch dazustieß. Abends ging es allerdings wieder nach Paje. Vor Ort haben wir Charli, ihre Mitfreiwilligen und andere Bekannte getroffen, Chipsi Mayai gegessen, Trinkspiele gespielt, an einem vollgefüllten Strand Feuerwerk angeschaut und sind danach in einen Club gegangen. Ich hatte viel Spaß und war sehr gut gelaunt, nur leider stellte ich nach ca. 1h fest, dass jemand meine Bauchtasche geöffnet und mein Handy geklaut hat. Warum auch immer, aber das hat meine Stimmung nicht wirklich beeinträchtig. Ich war noch tanzen, Doppelkopf spielen und habe allen beim Sonnenaufgang beim Schwimmen zugeguckt (konnte leider selber nicht gehen). Danach haben wir einen Bus mit 13 schlafenden Wazungu (Weiße) gefüllt und kamen 9:30 wieder im Haus an. Dann ging es (nach einem ausgiebigen Nudelessen) schnell in mein Bett. Am 01. ging außer lecker essen nicht mehr viel, dafür sind wir am 2. Januar wir zu der Arbeitsstelle einer Freiwilligen und haben dort Jahrgangs T-Shirts selbst gebatikt. Am 03. ging es früh los nach Dodoma (Hauptstadt) zu unserem Zwischenseminar. (zum Nachlesen → Unterpunkt Zwischenseminar)
Kuhwagen und Kanu (11.12.)

In den letzten Tagen war ich ein einem kleinen Tief (kommt hier erstaunlich selten vor), welches aber ein Ende hatte als ich Tag ich wieder bei meinem Mittagsschlaf geweckt weil Muslim (ein Freund) und Josi mich mit einem "Kuhwagen" (eine Holzkarre vor der eine Kuh gespannt wird) abholen wollten. Zusammen sind wir eine halbe Stunde gefahren und mussten noch ein Stück zu Fuß gehen. Dabei führte ein kleiner Steinpfad durch die im wasserstehenden Mangroven. Am Ende des Pfades standen wir vor einer großen Bucht und ein Fußballkollege wartete auf uns mit einem Kanu aus Holz. Er paddelte uns auf die andere Seite der Bucht und gingen dort zusammen zu einem alten Haus. Die Bucht war wirklich schön, mit der Sonne die sich auf der Wasseroberfläche spiegelte und den Mangroven am Rand. Auf dem Rückweg haben wir noch eine Bananenstaude mitgenommen und Mangos mit Stöcken von einem Baum herabgeworfen.
Übernachtung Paje & Bwejuu 1. (17.-18.11.)

Da uns das letzte Mal so gut gefallen hat sind wir 2 Wochen später wieder die Familie des Freundes besuchen gegangen. Zunächst sind wir wieder zu seiner Mutter. Der hatten wir letztes Mal unser selbst gebackenes Bananenbrot geschenkt (das backen wir hier mind. 1 Mal pro Woche) und sie wollte lernen es zu backen. So kamen wir mit allen Zutaten an und haben gemeinsam gebacken und gequatscht. Am Abend sind wir wieder zu seiner anderen Familie. Vor Ort kauften wir 3 Kilo Kartoffeln und 16 Eier gekauft und kochten mehr schlecht als recht Chipsi Mayai selber. Niemand wusste wie es wirklich gemacht wird und die richtige Utensilien fehlten auch. Das Kochen war dementsprechend sehr lustig und das Endergebnis trotzdem äußerst lecker. Die Nacht über haben wir Filme auf Kiswahili geguckt, wobei ich nichts verstanden habe, gequatscht und wieder wenig geschlafen. Am nächsten Morgen wurde zusammen Frühstück gekocht und im Anschluss ging es an den Strand. In Tanzania fahren viele Motorrad und Josi und ich wollen das auch unbedingt lernen. Dort kam es endlich dazu. Das Meer hatte sich zurückgezogen und der nun härtere Strand war perfekt. Zunächst hat uns ein Freund alles Entscheidende beigebracht und später durften wir dann auch allein fahren. Das erste Mal Motorradfahren am Strand auf Zanzibar, was will man mehr!? Der Strand war leer und es hat extrem viel Spaß gemacht. Ich werde mein Fahrkünste in Zukunft bei Gelegenheiten weiter optimieren. Danach ging es zurück zur Mutter. Dort wurde ein spontaner Mittagsschlaf aufm Boden abgehalten, gegessen und im Anschluss in unser Dorf zurückgekehrt.
Übernachtung Paje & Bwejuu 2. (30.11-01.12.)

Ein Mitspieler aus dem Fußballteam und mittlerweile guter Freund hat Josi und mich eingeladen seine Familie zu besuchen. Unsere Reisetruppe bestand aus Josi, mir und 3 Freunden. Der erste Halt war Paje. Dort wohnt seine Mutter und den sonst sehr touristische Ort auch mal anders zu sehen, war echt interessant.Nach einigen netten Gesprächen sind wir länger am Strand entlang spaziert. Dabei wurde uns von einer Frau gezeigt wie sie Seegras anbaut und von Kindern wie sie Muscheln zum Essen suchen und einsammeln. Erstmal angekommen, haben wir lecker gegessen (die Familie hat mittags und abends extra für uns gekocht), danach haben wir, zu meiner Blamage, Billard gespielt und wir sind schwimmen gegangen. Abends besuchten wir viele Menschen. Den Prozess kenne ich schon allzu gut, das passiert bei jedem Besuch, allerdings hatten alle nach dem Schwimmen großen Hunger, doch der eine Freund kannte wirklich sehr viele Menschen... Nach einigen Überredungsversuchen gelang es uns ihn zu überreden, die Hälfte seiner noch geplanten Besuche zu streichen und stattdessen ging es dann zu einem Restaurant seiner Familie, wo wir wieder länger verweilten und seine Großeltern kennenlernten (diesmal gab es aber auch ein Bisschen Essen). Nach dem erneuten äußerst guten Essen bei ihm Zuhause spielten wir Karten, aßen Unmengen an Datteln und lagen bis in die Nacht hinein (ca.3:30) im Bett und quatschten (natürlich auf Kiswahili). Das eine solche Situation schon nach drei Monaten stattfinden kann und dass mir die Menschen so schnell ans Herz wachsen würden, hätte ich nie gedacht. Im Vorbereitungsseminar hat man uns erzählt, dass Freunde finden sehr schwierig ist, aber "Tadaa" da waren wir und hatten genau jene nach nur 3 Monaten gefunden! Nach 3h Schlaf wurde sehr entspannt gefrühstückt und es ging wieder zurück in unser Dorf
Fußball:
Mittlerweile habe ich mich hier sehr gut eingelebt. Heißt ich habe mich auch an Umstände wie die Temperatur gewöhnt und damit ist auch die anfängliche Schlappheit verringert. Als Folge hatte ich wieder das Bedürfnis nach Bewegung. Passend war daher, dass ein Bekannter aus meinem Dorf Josi und mich gefragt haben, ob wir mal Lust haben bei seiner Fußballmannschaft (alles junge Männer) mit zu trainieren. Von Anfang an wurden wir herzlich aufgenommen und mit eingebunden. Dies Stimmung auf dem Platz ist super. Es wird viel gelacht und der Spaß am Fußballspielen ist immer präsent. Ich kann absolut nicht mithalten ( die trainieren jeden Tag!) aber, es bringt sehr viel Spaß und die Bewegung tut sehr gut. Außerdem heben einige Patzer meinerseits die Stimmung, durch das folgende Gelächter, nur noch mehr. Seit dem 1. Training trainieren wir bei genügend Zeit und Lust häufiger mit und fahren auch zu deren Spiele zum Zugucken. Zudem verstehen wir uns immer besser mit der Mannschaft und verbringen mit Einigen auch außerhalb des Trainings Zeit zusammen.
Schnorcheln (11.11.):
Nach dem wir früh morgens im Sonnenschein in unserem Dorf losgefahren sind, kamen wir nach 1,5h in der Stadt bei strömenden Regen (haben die Regenzeit bei der Planung irgendwie außenvor gelassen) an. Das Wetter war dementsprechend so mittel zum Schnorcheln, was uns aber natürlich nicht aufgehalten hat. Mit einem kleinen Boot ging es dann mit den anderen 6 Freiwilligen zu einer kleiner Insel vor Zanzibar. Das Korallenriff war super beeindruckend. Es gab leider auf Grund der Überfischung weniger und vor allem kaum größere Fische, aber trotzdem war das Unterwasserwelt voller kleiner bunte Fische und Korallen. Der Regen hat nur leider so lange angedauert, dass wir, als wir auf dem Rückweg aus dem Boot ausgestiegen sind, nach 1 min wieder komplett durchnässt waren. Zu unserem sehr ersehnten warmen Chipsi Mayai mussten wir so durchnässt und durch teilweise fast kniehohes Wasser (auf ein Abwassersystem wird hier anscheinend nicht so viel wert gelegt) 10min zu unserem "Restaurant" watscheln.
Schnorcheln mit unserem Arbeitskollegen (30.10.)

Ein Arbeitskollege in unserem Alter hat schon länger vorgeschlagen, uns mit zum Fischen mit zu nehmen. Den dafür benötigten Schnorchel besorgte er uns auch im Voraus, da wir ansonsten Mzungu(Weiße)-Preise bekommen. Das Fischen mit geplantem schnorcheln wurde dann spontan zu einem einfachen Schnorcheln ersetzt. Vorort angekommen erwartete und ein von Klippen gesäumtes Meer auf dem kleine Boote vor sich hin schwammen. Zudem stand auch seine ganze Freundesgruppe bereit. Der Abschnitt vom Meer war überhaupt nicht touristisch und das 2 Weiße da zum Schnorcheln hinkamen, war anscheinend etwas Sehenswertes. Bevor jetzte eine paradiesische Illusion von kristallblauen Wasser mit bunten Fischenschwärmen und schillernden Korallen entsteht: das Wasser war trüb und gesehen habe ich gar nichts (was aber auch an meiner fehlenden Brille lag). Das Schnorcheln hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht, am meisten Freude hatte ich aber, als wir uns zum Pausieren auf die Boote gesetzt haben, gequatscht haben und versucht haben mehr oder weniger kunstvolle Sprünge ins Wasser zu vollziehen. Dort saßen wir bis uns kalt wurde. Dabei habe ich lange nicht mehr so gelacht wie an dem Tag auf den Booten.
Mall & Gastgeschwister (13.10.)

Nach dem wir wieder bei einer Maulidi hocken mussten, mussten Josi und ich in die Stadt und ein paar Sachen erledigen. Unsere Gastschwestern (6,7) wollten uns diesmal aber unbedingt begleiten. Schnell stellten wir fest, woher die große Lust kam in die Stadt zu gehen. Anhand ihrer Reaktionen war abzulesen, dass sie diese nicht häufig besuchten und schon gar nicht die große Mall in die wir gegangen sind. Die Augen waren durchgängig groß vor Staunen und es wurde viel vor Aufregung gekichert und gequietscht. Ein Highlight war z.B. die Toilettenpause. Es stellte sich heraus, dass die Beide noch nie eine Sitztoilette benutzt haben und die Reaktion war eine Mischung aus Neugier und absolutere Überforderung. Ein weiteres Highlight war die Rolltreppe. Auch das war eine Herausforderung für die Beiden, die sie aber nach mehreren Versuchen gut gemeistert haben. Mit den Beiden das Kaufhaus auszukundschaften und ihnen beim Staunen zuzugucken hat super viel Spaß gemacht.
Maulidi (07. u. 13.10.)

Hier finden unterschiedliche Feste statt, eines davon ist die "Maulidi". Ein Fest was sich groß ankündigt: viele aus dem Dorf kommen, es wird viel von Essen und tanzen gesprochen und ich wurde in ein schickes Deera samt Kopftuch gekleidet. Die Realität sieht leider anders aus. Während vor allem Kinder den halben Tag über gesammelt Gebete aufsagen und Prophet Mohammed ehren, sitze ich an der Seite herum und tue gar nichts. Das ist äußerst langweilig, da es wirklich nichts zu tun gibt. Man könnte meinen, dass ich einfach nicht gut integriert wurde, doch viele andere Frauen (wo die Männer sind weiß ich auch nicht) vergnügen sich auf ähnliche Weise. Bei der ersten Maulidi wurde danach immerhin lecker gegessen, gesungen und ein Bisschen getanzt. Wobei die schrillen Gesangsstimmen der 6-jährigen Mädchen, verstärkt durch Mikrofon auch nicht das angenehmste sind, doch bei der zweiten Maulidi ging es nach einem Essen wieder zurück. Zusammenfassend mein Feedback: ich hoffe ich muss da nicht allzu häufig mit.
Die Feier vor der Hochzeit (12.10.)
Josi und ich haben unsere neues Lieblingsbeschäftigung gefunden. Am Abend vor einer Hochzeit findet im Dorf eine Feier statt. Die kann größer und kleiner ausfallen. In beiden Fällen wird aber viel getanzt. Die letzte Feier war besonders beeindruckend. Stattgefunden hat sie in einem Hof und anwesend waren 80-100 Menschen. Leider gab es im gleichen Moment mit unserem Ankommen einen Stromausfall. Doch nach 30min setzte der Strom wieder ein und die Feier ging weiter. Im Hof tanzten alle Kinder wild durcheinander während ein DJ Musik auflegte. Nachdem wir dort ordentlich mitgetanzt haben, wurde ein Kreis gebildet und mehrere Männer und Frauen haben Tänze aufgeführt, während im Hintergrund getrommelt wurde. Danach wurde mit großen Gesten Geschenke übergeben und im Anschluss wurde wieder getanzt. Diesmal nur die Männer und älteren männlichen Kinder, dass wurde damit begründet, dass die Frauen angst haben umgeschubst zu werden. Kurze Zeit später, haben Josi und ich natürlich mitgetanzt. Dabei war die Stimmung besser als in jedem Club in dem ich bisher war: nicht nur können die Menschen hier unglaublich gut tanzen, sondern sie strahlen dabei auch eine Freude aus, die einen mitreißt. Jetzt freuen wir uns schon sehr auf die nächste Hochzeitsfeier.
Auch ein freier Tag (06.10.)
Auch wenn alle denken: wow Zanzibar, ein Jahr Urlaub (was in meinem Fall auch durchaus häufig zutrifft) beschreibe ich im folgendem, wie auch ein freier Tag von mir aussehen kann. Zunächst musste ich, nach dem ich es möglichst lange vor mich hergeschoben habe, dann doch irgendwann waschen. Der dreistündige Prozess hat sich trotz der Hilfe meiner Gastschwester in die Länge gezogen. Danach ging es ab in die Stadt auf einen großen Markt um für mein Zimmer und Bad einen Mülleimer, Klobürste und Schwämme zu kaufen. Das Highlight des Tages war definitiv ein Fremder auf dem Markt. Nachdem er uns mehrmals angesprochen hat, wie es hier viele auf dem Markt, vor allem bei dem Anblick von weißen Personen, tun und wir schon leicht genervt waren, lief er voraus zu seinem Motorrad und rief uns zu sich: "Zawadi, Zawadi" (Geschenk). Nach einem netten Gespräch und mit 10 geschenkten Gurken im Gepäck ging es für uns wieder zurück. (Der Typ wollte wirklich nichts außer kurz zu quatschen und Gurken verschenken)
Paddeltour (23.09.)

Wir wollten den freien Tag zunächst
vor allem nutzen, um mit unseren Fahrrädern eines von den umliegenden
Dörfern auszukundschaften und vor Ort ein bisschen am Strand zu
faulenzen. Der Strand war traumhaft leer. Leider stellten wir nach
10 Minuten zwei Sachen fest: 1. um schwimmen zu gehen müssten wir ewig
laufen, da der Wasserspiegel super flach war 2. einige Menschen im
Umkreis fanden uns anscheinend so spannend, dass sie sich bei einem komplett leeren Strand direkt neben uns gelegt haben, was es für uns,
beobachtet von vielen Seiten, unentspannter gemacht hat. So
entschieden wir uns zu gehen und haben bei einem Schild für EcoKayak
halt gemacht. Nach einem netten Gespräch mit einem älteren Mann,
30min Wartezeit und längerem Verhandeln ging es mit dem Auto von dem Besitzer zu einem kleinen Abschnitt in den Mangroven. Dort erwartete
uns unserer Guide und ein Kajak für Josi und mich. Danach ging es zu
einer 3 Stündigen Tour durch die Mangroven, mit einer längeren Pause
an einem kleinen Strand mit frischer Wassermelone und Ananas. Unser
Guide war super nett, die Umgebung wunderschön, die Pause sehr lecker und entspannt und die Stimmung super. Abgesehen von dem niedrigen Wasserspiegel, der das Vorankommen manchmal herausfordernd gestaltet hat war die Tour wirklich sehr schön.
Kinder in Pete:
Mein Dorf ist voll von Kindern. Überall hört man Kinderrufen, Lachen und Schreien. Wenn ich durch die Straßen gehe wird mir von überall zu gerufen und gewunken. Ich kann immer rausgehen und weiß, dass da Kinder sind, die ihr Bestes tun mir Kiswahili beizubringen, kleine Gespräche mit mir zu führen, mir das Dorf zeigen oder mit denen ich Fußball spielen kann. Im Dorf gibt es mehrere kleine und ein großes Fußballfeld. Meine Mitfreiwillige Josi und ich spielen sehr gerne mit den Kindern (leider nur Jungs) auf kleinen Feldern mit Wäscheleinentoren Fußball.
Strand

Wie haben das Glück und wohnen in der Nähe von Paje. Paje hat einen wirklichen traumhaften Strand. Klares türkises Wasser und mehlartiger Sand. Kombiniert mit einem leckeren Veggie-Burger im Restaurant ist der Ort auf jedenfall einen Ausflug wert.

Schule besuchen:
Fahrräder:

Nach einer Woche auf Zanzibar sind wir Richtung Stonetown (der größten Stadt) gefahren und haben uns bei diversen Fahrrad Ständen nach Fahrrädern umgesehen, mehrere ausprobiert und fleißig verhandelt. Danach haben wir sie direkt mal ausprobiert und sind 3 Stunden in der prallen Sonne und bei 30 Grad zurück zum Dorf gefahren. Auf dem Weg wurden natürlich noch Datteln gekauft (sind Weltklasse hier). Nun fahren wir morgens damit zur Arbeit. Leider sind die Straßenzustände hier so mittel, die Strecken nicht wirklich schön, das Wetter super heiß und die Autos halten den 5cm Seitenabstand ein. Das erschwert jegliche Fahrradtouren ein Bisschen. Aber die körperliche Bewegung tut gut und das Fahrradfahren macht trotzdem Spaß.
Farmbesuch (09.10)

Als ich überraschend mein Telefonat sofort beenden und irgendwohin mitgehen sollte, erwartete mich beim Erreichen des Zielortes eine wunderschöne Farm. Vor Ort haben wir frische Maracujas gegessen und uns dann in den Schatten gesetzt und eine Papaya nach der anderen geteilt. Zum Nachtisch wurde noch eine Stange Zuckerrohr neben uns abgebrochen, geschält und verzehrt. Nach dem Ansehen verschiedener Pflanzen und einer sehr leckeren Pause ging es voll beladen mit Obst und Gemüse auf den Rückweg. Auf dem Rückweg durften wir dann noch eine frische Erdnuss kosten. Das frische Obst, Gemüse und die Nüsse schmecken hier wirklich intensiver und leckerer.
Kochen: lernen und mitmachen
Ob Wäsche waschen, Geschirr saubermachen oder kochen, ich finde es sehr interessant zu lernen wie die einzelnen Tätigkeiten hier gemacht werden. Gerne gucke ich zu, lerne und probiere es im Anschluss selber. Gerade beim Kochen sitze ich häufiger dabei, gucke zu und helfe mit. Hier wird nicht nur mit anderen Zutaten gekocht, sondern auch die Zubereitung variiert oft von der mir Bekannten. Zudem wird draußen über einem kleinen Kohleherd gekocht. Bei freier Zeit schnappe ich mir dann häufiger einen kleinen Schemel und setzte mich dazu. Ich glaube die meisten neuen Vokabeln, die ich hier gelernt habe, handeln sich so rund um das Thema Essen.
Wäsche waschen

Zu der wirklich tollen und angenehmen Freizeit, darf ich hier in meiner freien Zeit auch einmal pro Woche per Hand Wäsche waschen. Seit dem ich das zum ersten Mal gemacht habe, schätze ich die Waschmaschine Zuhause wirklich sehr. Jedes Kleidungsstück muss ordentlich von allen Seiten mit den Händen gewaschen werden. Als ich dann dachte: Juhu endlich fertig, wurde erwähnt dass jedes Kleidungsstück noch einmal gewaschen wird. Nach diesem äußerst langwierigen Verfahren und dem zweimaligen Waschen der Kleidungsstücke waren meine Hände und meine Laune nicht in der bester Form. Meine Hände haben noch 3 Tage geschmerzt und waren an mehreren Stellen wundgeschürft.
"Nichtstun" und Beobachten:
All die vorherigen Texte wirken so als würde ich die ganze Zeit etwas zu tun haben, aber das stimmt nicht und wäre mir auch zu viel. Häufig brauche ich auch Pausen und Abstand von all dem Neuen und ziehe mich zurück. Dann verbringe ich die Zeit mit Mittagsschläfchen, Bücher lesen, Musik oder Podcast hören, Serien gucken oder ab und zu Blog oder Tagebuch schreiben. Zudem sitze ich auch gerne da und gucke zu. Da es soviel neu und unbekannt ist genieße ich es häufig auch einfach egal ob z.b. bei meiner Familie, im Dorf der Großmutter oder sonst wo zu beobachten und selber nicht zu tun.
Tag in Stonetown: (15.09.)
Da Josi leider mit Wäschewaschen und Krank sein beschäftigt war, bin ich alleine in die Stadt gefahren. Vor Ort habe ich zuerst einen Supermarkt besucht und essentielle Dinge (Nudeln, Kaffee, Klopapier...) gekauft und bin noch eine Weile in der Stadt umhergeirrt. Danach habe ich mich in ein Café begeben. Ein super Entscheidung: so gutes Internet, dass ich ein 20 Stunden Fantasy-Hörbuch herunterladen konnte, neue Bekanntschaft mit dem Besitzer geschlossen und das erste mal Käse seit Ewigkeiten (es war ein Traum). Nach dem ich noch ein paar Seiten am Wasser gelesen habe, bin ich mit einer Mitfreiwilligen durch die Stadt geirrt um für sie Wolle zu finden. Auch nach diversen Hilfeversuchen anderer Personen wurden wir nicht fündig, wobei ich das mit meinen gekauften Datteln nicht weiter schlimm fand. Nach einem Abstecher in einem lokalen Restaurant (Chapati mit Spinat und einem Tamarindensaft) und einem Mojito in einer Roof Top Bar ging es für mich wieder zurück nach Pete.
Bisschen Kreativität:
Da mir schon vor der Reise nach Tansania bewusst war, dass ich Vorort viel freie Zeit zur Verfügung habe, habe ich vorausdenkend wie ich nun mal bin, Wolle, Häkelnadeln und alles was ich zum Malen mit Acrylfarbe brauche mitgenommen. Leider klingt das positiver als es ist. Zum Häkeln lernen habe ich zu dünne Wolle und keine passende Nadeln gekauft. Das Häkeln ist bei mir schon gescheitert, nach dem ich 15-30 Minuten versucht habe eine Anfangsmasche zu machen. Ganz aufgegeben habe ich noch nicht, eher pausiert. Allerdings male ich hier sehr gerne. Es ist äußerst beruhigend (wenn nicht wieder einmal mehrere Kinder in mein Zimmer kommen und alles durchsuchen und mich dauernd anquatschen) und ich freue mich hier mal die Zeit dazu zu haben.
Fotografieren:

Wahrscheinlich ist euch bei eurem täglichen Besuch auf meiner Blog-Website schon aufgefallen, dass manche Bilder in meiner Fotogalerie von äußerst guter Qualität sind. Das liegt an meinem neusten Hobby: Fotografieren. Ich weiß noch gar nichts über das Fotografieren, aber eins weiß ich: mir bringt es verdammt viel Spaß. Ich mag das Gefühl so Momente aufzufangen und mir diese nachher in super Qualität groß auf meinem Laptop anzugucken sehr gerne. Ihr könnt auf weitere Momentaufnahmen aus Hannas Leben gespannt sein :)
Kochen und Backen:

Ich schätze und liebe das Essen hier wirklich sehr. Meine Gastmutter kocht sehr gut, aber ich vermisse auch das Essen von Zuhause. Bzw. ich glaube noch mehr vermisse ich, selber zu kochen und zu backen worauf ich gerade Lust habe. Daher habe ich ein paar Zutaten in der Stadt eingekauft. Das ist gar nicht so einfach, denn Supermärkte gibt es äußerst begrenzt und die Zutaten sind noch begrenzter bzw. anders als in Deutschland In der vergangenen Woche konnte ich so allerdings Schokoladen Kekse und Spagetti mit einer Tomaten-Gemüse-Sauce zubereiten. Hat beides sehr gemundet und meinen Koch und Back Lust zunächst befriedigt.
Zu Besuch bei der Familie meiner Gastmutter (17.09):

Wenn Sonntag um 6 Uhr der Wecker klingelt, starte ich nicht gerade überglücklich in den Tag. Zudem mussten wir 2,5h mit 4 verschiedenen DalaDalas zur Gastfamilie meiner Gastmutter fahren. Josi ist netterweise mitgekommen. Unsere Vorstellung einer äußerst langwierigen Pflichtveranstaltung entpuppte sich allerdings schnell als falsch. Nach einer kurzen Stärkung, ging es Richtung Strand. Auf dem Weg trafen wir auf eine Höhle. Schnell kam auch schon ein Guide auf uns zu gerannt der 2 Taschenlampen in der Hand hielt und mit uns in die Höhle ging. Die Höhle war wirklich cool und schön, allerdings null touristengerecht. Unser Guide konnte außer "be careful" kein englisch und die Höhle bot sehr viele Gelegenheiten zum Abstürzen (beim Ausgang mussten man z.B.: waagerecht hinausklettern). Das Highlight war aber der Guide an sich. Keine Ahnung ob es das Wasser in der Höhle war, in das er freudig hineingesprungen ist und herum getaucht ist oder andere Substanzen, aber er war wirklich sehr gut gelaunt, konnte gar nicht aufhören zu lachen und fand alles super toll und sehr schön. Das hat zugegebenermaßen sehr angesteckt. Danach ging es an einen von Klippen gesäumten Strand an dem ein kleines Fischerdorf angrenzte (bis jetzt der schönste Strand). Nach dem wir dort einige Zeit verbracht haben ging es zurück zur Familie und später wieder in unser Dorf.